Das Für und Wider von sic – was tun bei Fehlern in Zitaten?

Im Rahmen des Korrekturlesens mache ich aus dem Bestanteil einen Bestandteil und aus dem Standart den Standard. Was aber, wenn ein solcher Fehler in einer Textstelle steht, die Sie wörtlich zitieren möchten? Laut gängigen Ratgebern haben Sie hier keine Wahl: Sie müssen diese Textstelle buchstabengetreu wiedergeben, also mit dem Fehler. Und damit niemand denkt, dass dieser Fehler von Ihnen stammen könnte, geben Sie dahinter „[sic]“ (lateinisch für: wirklich so) an.

Doch ist das wirklich immer die einzige bzw. die beste Lösung? Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Für und Wider von sic.

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Das Für und Wider von sic – was tun bei Fehlern in Zitaten?

Ein Komma vor „und“ – ja oder nein?

Vor einem „und“ muss nach neuer Rechtschreibung kein Komma mehr gesetzt werden – davon gehen viele Studierende aus, wie ich immer wieder feststelle. Diese Regel gilt jedoch nicht immer.

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Ein Komma vor „und“ – ja oder nein?

Was sind klein- und mittelständische Unternehmen?

Examensarbeiten aus den Wirtschaftswissenschaften (BWL, VWL) nehmen einen großen Raum in dem Spektrum an Texten ein, die ich zum Korrekturlesen oder Lektorat erhalte. Häufig geht es darin um eine besondere Unternehmensgruppe: die mittelständischen Unternehmen. Hier besteht häufig Unsicherheit über die Schreibweise oder die inhaltliche Definition dieser Gruppe, wie ich feststelle.

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Was sind klein- und mittelständische Unternehmen?

Zusammengesetzte Begriffe mit Bindestrich – und wenn ja, wie vielen?

Vor einiger Zeit las ich eine juristische Dissertation Korrektur, in der mich ein bestimmter Aspekt zum Nachdenken brachte. Thema war die als Dublin III bezeichnete Verordnung. Sie regelt, welches EU-Land für die Durchführung des Asylverfahrens eines Flüchtlings zuständig ist. Knifflig waren hier aber nicht inhaltliche oder stilistische Aspekte (diese blende ich beim Korrekturlesen weitgehend aus, denn hier stehen Rechtschreibung, Zeichensetzung, Typografie und Einheitlichkeit der Schreibweisen im Mittelpunkt). Auch die Schreibweise von Fachbegriffen war nicht schwierig zu entscheiden. In diesem Rahmen ergänzte ich im Fließtext beispielsweise bei dem Wort Dublin III-Verordnung einen Bindestrich: Dublin-III-Verordnung. Denn laut Duden und Rechtschreibrat (der maßgeblichen Instanz für die deutsche Rechtschreibung) ist nur diese Schreibweise korrekt (dazu gleich mehr). Anschließend stellte ich jedoch fest, dass in der Dissertation nun zwei Schreibweisen dieses Begriffs vorkamen: Im Fließtext die (korrekte) Version mit zwei Bindestrichen, in wörtlichen Zitaten und im Literaturverzeichnis die (falsche) Version mit nur einem Bindestrich. Denn in der Literatur, die die Verfasserin verwendet hatte, wird dieser Begriff fast durchweg mit nur einem Bindestrich geschrieben, und in einem wörtlichen Zitat muss diese (falsche) Schreibweise übernommen werden. Damit war die Einheitlichkeit der Schreibweisen in diesem Text nicht mehr gegeben. Was tun?

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Zusammengesetzte Begriffe mit Bindestrich – und wenn ja, wie vielen?